Selbst stolze Helden ohne Furcht bekommen das Zittern, wenn das eigene Schiff im Sturm droht zu sinken, der Mast bricht, das Boot vollläuft und plötzlich gegen einen Felsen schmettert. So erging es unseren mutigen Wikingern, als sie auf Beutezug waren und plötzlich an Land, mit nichts in der Hand, selbst Gefahr liefen, Beute zu werden.

 

Soweit die Vorgeschichte zum diesjährigen Zeltlager der Schönstatt Mannesjugend Trier.

In diesem Jahr lautete das Thema „Die Wikinger“; konkret ging es um die Erlebnisse des berüchtigten Wikingeranführers „Ragnar Christophson Lodbrok“ und seiner Crew.

 

Am frühen Freitagabend, den 28. August, begann das Abenteuer. Schon bei der Ankunft fiel den Ankömmlingen das mit viel Arbeit und Eifer erbaute Schiff mitten auf dem Lagerplatz auf.

Der Lagerleiter Christoph Pretz, stilecht gekleidet als Wikinger, begrüßte daraufhin die Kinder und erklärte das Dilemma, in welchem er und seine Mannschaft steckte. Das Schiff war aufgelaufen und es gab keine Lebensmittel mehr, die Wikinger verhungerten. In der folgenden Antwort auf diese Ansprache verdeutlichte Lagerpriester Lars Meiser den Clou der diesjährigen Geschichte. Die Kinder waren die Einheimischen und würden den Kriegern aus ihrer misslichen Lage helfen, sofern die Wikinger sie vor anderen Stämmen beschützten und sich ihren Glauben gegenüber, dem Christentum, offen zeigen würden. Die Gruppenleiter sollten also in diesem Jahr von den Kindern lernen, was christliche Werte wie Nächstenliebe oder Barmherzigkeit bedeuten.

 

Am Samstag ging es dann direkt zur Sache, ein Heiligtum wurde direkt in das Schiff gebaut; die Metapher des „Kirchenschiffs“ wurde so sehr deutlich umgesetzt. Fortan wurden alle Gottesdienste mit der gesamten Lagergemeinschaft direkt „an Bord“ gehalten, was viel zum Gemeinschaftsgefühl beitrug.

Die folgenden Tage waren geprägt von vielen Spielen, ob Fußball oder eine Schatzsuche, planschen im Bach oder ruhiges Kartenspiele in der Mittagspause, für jeden war etwas dabei. Aber auch Gruppenstunden über Themen wie „Götzen im Alltag“ oder „Austausch zwischen Kulturen“ waren an der Tagesordnung und es war erstaunlich, wie reflektiert sogar die Kleinsten über Themen wie die Flüchtlingskrise sprachen.

 

Selbst ein starker Regen und Gewitter konnten der zusammengewachsenen Gemeinschaft nichts mehr abverlangen, spontan wurde der Tag für eine Fahrt ins Schwimmbad nach Cochem genutzt, das Wetter war so nur noch Nebensache. Am Mittwoch ging es auf den berüchtigten Haik, einer Zwei-Tages-Wanderung in der Zeltgemeinschaft zu einem Dorf in der Umgebung, in welchem eine Nacht verbracht werden musste. Jede Gruppe verbindet die Hoffnung auf eine gute Unterkunft und gastfreundliche Menschen im Dorf, so konnte jedes Kind Gottvertrauen ganz persönlich erleben.

 

Am Freitag lernten die Jungs dann von den Wikingern noch eine ganz besondere Sportart, das sogenannte „Juggern“, bei welchem zwei Teams mit Pompfen ausgestattet werden und versuchen müssen, einen Rugbyball in einen gegnerischen Kasten zu befördern. Klingt abenteuerlich und schwer vorstellbar, war aber für die Meisten das Highlight des Zeltlagers.

So ging das Lager schnell vorüber, in der Abschlussmesse wurde das Segel gehisst, die Wikingercrew hatte viel Neues von den einheimischen Kindern und ihrem Anführer, dem Lagerpriester Lars Meiser, gelernt, und fuhr mit ihrem wieder flott gemachtem Schiff in die alte Heimat zurück.

 

Den Feedbacks zu entnehmen wird dieses Zeltlager den Jungs noch lange in Erinnerung bleiben. Für die Gruppenleiter der SMJ Trier gehen die Planungen indes schon weiter, ein Lagerleiter für 2018 steht schon in den Startlöchern und ist top motiviert, die Kinder im nächsten Jahr wieder in ein neues Thema eintauchen zu lassen.